Statt wie üblich montags im Lokpark unser Projekt Köf II voranzutreiben, trafen wir uns am 19. 12. 2022 in der Uni. Genauer gesagt im 9. Stock des Okerhochhauses um das Brio-Game vom IfeV zu beenden. Dieses Tool wird in Übungen des Instituts verwenden, um den Eisenbahnbetrieb und seine Regeln mit Holzeisenbahnen zu simulieren. Im Mai hatten wir uns bereits durch die ersten drei Stufen gespielt und wussten, wie Züge beschleunigen und Bremsen, wie Weichen und Fahrstraßen festgelegt und wie Signale gestellt werden.
Wir konnten also unsere Weihnachtsfeier nutzen, um uns also an der vierten Stufe zu versuchen, die in den Übungen normalerweise nicht gespielt wird, weil sie allein eine abendfüllende Veranstaltung ist. Die fünf Sets aus Holzeisenbahn-Gleisen, die für Brio etwas untypischen Züge und die „Signaltechnik“ wurden ausgepackt, die Waffeleisen angeworfen und Glühwein und Punsch aufgewärmt.
An einem langen Tisch standen wir vor Schwierigkeit 1: Erstmal eine Strecke bauen. Zwar hatten wir ein Betriebsprogramm aus Fern-, Regional- und Güterzügen gegeben, aber die zehn Bahnhöfe und die Strecke dazwischen mussten wir selbst dimensionieren. Und das musste alles auf die im Seminarraum vorhandenen Tische passen. Danach kamen die Haupt- und Vorsignale. Wo kommen die denn jetzt hin? Und zwölf Schienenstücke Vorsignalabstand sind schon lang. Da mussten einige Bahnhöfe und abzweigende Strecken noch einmal umziehen.
Dann konnten endlich die Züge Fahrt aufnehmen. Und selbst elf Aka Railer reichen nicht für einen vollen Betrieb. Also mussten drei Fahrdienstleiter alle Bahnhöfe kontrollieren und manche Lokführer auch mal zwei Züge zugleich steuern. Da kam uns die Struktur des Brio-Games als rundenbasiertes Spiel wieder entgegen.
Da fragt man sich, fährt jetzt erst die Bummelbahn oder doch der Langstrecken-Güterzug? Und wo muss die Regionalbahn sein, damit der nächste hinterher fahren darf? Und wie lange muss ich noch vor diesem verdammten roten Signal stehen?
Und als es grade am schönsten war, mussten wir wieder einpacken, damit wir das Feld geräumt hatten, bevor die Uni schloss. Tatsächlich mussten wir schon rechts abbauen, während am linken Rand noch zu Ende gefahren wurde. Ob wir unser Ziel, alle Züge möglichst schnell an ihr Ziel zu bringen erreicht haben, lässt sich nicht sagen. Aber klar ist, dass es allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat und wir uns auf unsere nächste Exkursionen in die Eisenbahnwelt freuen.